Wir haben schon einige Morris gekauft und auch restauriert ... und wir haben uns ein Vielfaches an Autos angesehen!

 

Hier möchte ich ein paar Tipps an alle "Morris-Interessierten" weitergeben. Alle Hinweise erfolgen natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Gewähr. Und!! Diese Tipps richten sich an den Morris Erstkäufer und/oder sogar an den Einsteiger in die Oldtimerwelt. Die Marke Morris eignet sich hervorragend für einen Einstieg in dieses schöne und rostige Hobby.

 

Die üblichen Hinweise in aller Kürze:

 

Ein Auto kauft man langsam. Lassen Sie sich nicht vom Verkäufer vollschwätzen und bestehen Sie auf klare Antworten auf Ihre Fragen. Nehmen Sie kein Geld mit zur Besichtigung und vermeiden Sie Emotionen ... also cool bleiben und der Herr des Geschehen bleiben. Bei einem Kauf von Privat ist es unter Umständen sehr wichtig, sich mit dem Verkäufer zu beschäftigen: Wie lange ist das Auto in Besitz, warum wird verkauft, was macht der Verkäufer sonst. Auch das Umfeld in dem der Besitzer wohnt kann Aufschlüsse geben ... steht der Wagen in einem liebevollen "Heim" oder muss der Morris in einer muffigen Garage, vielleicht noch in einer aus Blech, vegitieren?! Machen Sie einen Ersttermin, fahren Sie danach wieder nach Hause, überlegen Sie, machen Sie eine Übersicht über ggf. notwendige Arbeiten, usw. Hinterlegen Sie die Liste mit Preisen. Wenn Sie am nächsten Tag immer noch voller Begeisterung sind, dann machen Sie einen zweiten Termin. Man könnte natürlich immer weiter ausführen ... das würde aber zu weit gehen ....

 

Kaufe ich vom Händler oder doch besser von Privat?

 

Gute Fragen und eine klare Antwort: Egal! Das Auto entscheidet, da ist es nicht wichtig, ob man von Privat oder vom Händler kauft. Maßgeblich ist der Zustand und da ist wirklich ein gutes aber vielleicht teureres Auto mit einer Händlermarge on Top immer der bessere Kauf, als der Erwerb einer preiswerten Zeitbombe die man zunächst mal als "Schnäppchen" geschossen hat. Der Kauf über einen Händler kann auch Vorteile haben: Ein seriöser Profi wird die Historie (wenn nachvollziehbar)zusammen stellen und oft bekommen die Autos eine Auslieferungs-Inspektion ... also bei Kauf von einem Professionellen Oldtimerhändler, nicht vom Fähnchenhändler an der Kreuzung. Ferner hilft der Händler idR wenn noch eine Vollabnahme gemacht werden muss und man kann vorher vereinbaren, dass die Abnahme und die Zulassung erfolgen müssen! Und dann gibt es noch die Gewährleistung, auch wenn diese meist weitestmöglich eingeschränkt wird.

 

In England oder hier kaufen?

 

Das Angebot an Vorkriegs-Morris ist in England einfach besser und auch preiswerter. Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten Morris aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg auch Rechtslenker (RHD). Autos aus der "Neuzeit" findet man auch hier und da gibt es auch öfters mal einen Linkslenker (LHD) - wenn man das bevorzugt. Dennoch braucht man hier Geduld, denn ein Morris ist trotz steigender Fangemeinde noch ein Exot. Zumindest im Vergleich zu den üblichen Deutschen Marken.

 

Übrigens kann man einen RHD als LHD umbauen. Den passenden Umbausatz kann man im WEB bestellen. Den Umbau kann man meist hier in einer geeigneten Fachwerkstatt machen lassen - der Umbau muss eingetragen werden. Wer bei den bekannten englischen Händlern kauft (Charles Ware, ESM ...), der kann den Wagen direkt dort umbauen lassen.

 

Bei der Suche am englischen Markt empfiehlt sich das Studium der gängigen englischen Webseiten:

 

www.carandclassic.co.uk

www.classiccarsforsale.co.uk

 

Kaufnebenkosten bei einem englischen Auto

 

Bei den Kaufkosten muss man beachten: Fährverbindungen nach Dover sind nicht teuer, aber wenn der Wagen in Mittel- oder Nordengland steht, dann kommen schnell 1000 Kilometer zusammen - Oneway! Es ist ja auch immer die Frage, wo man in Deutschland startet. Ist man dann am Ziel und der Morris ist eine Kröte, dann wird das einen schon frustrieren. Also vorher Bilder senden lassen (Email) und Fragen stellen: Rost, Pflege, Vorbesitzer, steht der Wagen und wie lange schon?

 

Hat man einen passenden Morris gefunden, dann muss man sich überlegen, wie man den Wagen hierhin bekommt. Am einfachsten ist es auf eigener Achse zu fahren. Das sollte man sich vom Verkäufer schriftlich bestätigen lassen, damit es mit der Versicherung keinen Ärger gibt. Wenn Sie einen Hänger haben, dann lassen Sie den ein paar Straßen vorher stehen - also nicht mit dem Hänger beim Besitzer oder Händler vorfahren.

 

Bei Kauf in England sollten Sie eine gewisse Grundkenntnis der englischen Sprache haben. Es ist gut, wenn Sie sich vorher die wichtigsten technischen Vokabeln "drauf schaffen".

 

Einfuhr & TÜV

 

Die Einfuhr nach Deutschland ist kein Problem. Großbritannien gehört zur EU und es fallen somit keine Zölle oder Deutsche Mehrwertsteuer an. Pfund können Sie hier tauschen, das ist aber teurer, als wenn man die Währung auf der Insel tauscht. Euros nehmen die Briten ungerne an ... in Pound please! Beachten Sie bitte den Kurs, 1000 Euro sind keine 1000 Pfund.

 

Der Morris benötigt in Deutschland eine Vollabnahme. Die macht der TÜV. Hier wird dann auch ein Datenblatt erstellt, in dem die Angaben für den Fahrzeugbrief enthalten sind. In der Regel muss man Warnblinker nachrüsten und der Morris muss sonst den Vorschriften entsprechen.

 

Alternativen

 

Es gibt ein recht gutes Angebot in den Benelux-Ländern, besonders in Holland. Einen Morris findet man auch in der Schweiz oder z. B. in Dänemark oder Schweden. Die letzten 3 genannten Länder gehörten einst - wie auch Großbritannien - zur EFTA. Bei einem Kauf in der Schweiz (nicht in der EU) muss man den Einfuhrzoll und die Deutsche Mehrwertsteuer hinzu addieren. Dafür ist der Franken wieder günstiger. Erkundigen Sie sich über die Einfuhrbedingen!

 

 

 

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