1913 Morris Oxford

 

Der Morris Oxford war das erste Automobil von William Morris und erschien im Jahr 1913. Morris stellte selber nur wenige Teile dieses Autos her, sondern kaufte fast alle Komponenten von Zulieferern ein. Dies war ungewöhnlich in einer Zeit, in der die sonstigen englischen Hersteller noch die meisten Bauteile und besonders Motoren und Getriebe in Eigenproduktion anfertigten.

 

Der Oxford - benannt nach der Stadt Oxford - hatte einen seitengesteuerten 4-Zylinder-Motor von White & Poppe. Das Volumen betrug ca. 1 Liter (1018 ccm), die Leistung betrug rund 15 BHP. Das Getriebe hatte 3 Gänge plus Rückwärtsgang. Die Beleuchtung erfolgte mit Acetylen Hauptscheinwerfern. Die Rücklichter wurden über Lampenöl betrieben. Gebremst wurde nur auf der Hinterachse. Es wurden offene 2- und 4-Sitzer hergestellt. Zwischen 1913 und 1915 enstanden ca. 2000 Exemplare (bis Chassis-Nummer 1990).

 

Der Oxford und auch der Cowley hatten einen abgerundeten Kühler - diese Form wurde "Bullennase" genannt, also Bullnose. Die Fahrzeuge heißen heute noch in Oldtimerkreisen Bullnose-Oxford und Bullnose-Cowley. Ab 1927 verbaute man einen eckigen und flacheren Kühler. Die Fahrzeuge werden als "Flatnose" bezeichnet. Fast unbekannt sind die Morris Commercials - also Lieferwagen und kleine LKW's. Diese erhielten ab 1923 einen so genannten "Subnose" Kühler - einen flachen, also nicht mehr gewölbten Kühler, der jedoch oben noch rund war.

Morris Oxford - späteres Modell
Bullnose-Cowley 1926 (Wikipedia)

Der Cowley erschien im Jahr 1915 und war eine etwas einfachere Ausführung des Oxford. Der Wagen hatte zunächst einen Motor von Continental (USA/Detroit), der 1,5 Liter Hubraum hatte und knapp 24 PS lieferte. 1920 wurde der Cowley überarbeitet und erhielt einen Motor von Hotchkiss. Den Zulieferer Hotchkiss übernahm Morris im Jahr 1923. Die Motorleistung war identisch mit der des Vorgängermotors.

 

1926 erhielten Oxford & Cowley den flachen Kühler. Während man im Oxford zwischen dem bekannten 1,5 Liter und einem neuen 1,8 Liter-Motor wählen konnte, blieb dem Cowley die kleinere Maschine vorbehalten. Zusätzlich konnte man den Oxford ab 1928 als SIX mit einem 1,9 Liter Sechszylinder ordern. 1925 bereits erhielt der Oxford Bremsen an allen Rädern, der Cowley wurde weiterhin nur über Bremsen auf den hinteren Rädern verzögert. In der weiteren Entwicklung wurden hydraulische Bremsanlagen eingeführt und die Getrieb wurden um einen 4. Gang erweitert.

 

Der Cowley blieb als Cowley 12-4 bis 1935 im Programm. Als Nachfolger erschien im Modelljahr 1935 (ab Spätsommer 1934) der Morris 12-4. Ferner gab es dann einen Cowley-Six als Nachfolger des Major-Six. Der Oxford war mittlerweile zu einem Auto der gehobenen Mittelklasse gewachsen und bot auch einige interessante Details, wie zum Beispiel eine "automatische Kupplung". Während der Name Oxford nach dem II. Weltkrieg wieder verwendet wurde, verschwand der Name Cowley aus der Modell-Vielfalt.

 

Morris Oxford auf einem Clubtreffen

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